Samstag, 23. Februar 2013

... y chao!

... y chao!

 

Die 2 Monate Vacaciónes Felices, das Sommerprogramm, ist heute zu Ende gegangen. Eine wunderschöne, kinderreiche, anstregende, lehrreiche, unvergesslich und gesegnete Zeit ist vorbei. Und ich muss sagen, dass ich doch etwas traurig bin. Denn in dieser Zeit war ich täglich die Tía Lionie, die aufgepasst hat, getröstet, manchmal geschimpft, zusammengerufen, Streietereien geschlichtet und schmutzige kleine Gesichter und Hände gewaschen hat. Ich war einfach eine Mama für 40 Kinder, zumindest hab ich mich so gefühlt. Und jetzt seh ich sie alle nicht mehr, meine Niños und Niñas...



Doch das bedeutet nicht, dass mir nun langweilig werden sollte. Morgen geht es schon auf´s internationale Campamento. Eine Freizeit für alle freiwilligen Helfer, u.a. aus Peru, Brasilien, England, USA, Kolumbien und natürlich Chile und Deutschland. Für eine Woche noch mal nach Colliguay, alle Kräfte mobilisieren und dann...





... ab in den Urlaub!! :)
Für 21 Tage in den Süden Chiles. Gletscher, Eisberge, Vulkane, Pinguine, Wale, Nationalparks, Trekking in Torres del Paine, Thermen, Boots- und stundenlange Bustouren. Denn könnt ihr euch vorstellen, wie lang Chile ist?!? In meinem Reiseführer steht, dass es von Norwegen bis in die Sahara lang ist!! Krass, oder!! Ja, und diesen Weg nehmen wir auf uns, um die unglaubliche und beeindruckende Schönheit der Natur zu entdecken und bis an den südlichsten Zipfel Südamerikas zu kommen: Punta Arenas.
Ende März kommen wir dann wieder heim.



Bis dahin wünsch ich euch allen Gottes Segen, einen hoffentlich etwas sonnenreicheren März, denn bisher war´s ja zumindest in Deutschland nicht so rosig, was ich so mitbekommen hab.
 

Freitag, 1. Februar 2013

Campamento Familiar

Campamento Familiar


In der vergangenen Woche war ich im Campamento Familiar – dem Familienferienlager des Guays. Das befindet sich ca. 1,5 Std mit dem Auto in Richtung Landesinnere in Colliguay. Der Weg dorthin ist schon ziemlich eindrücklich, weil es nur einen schmalen Weg die Berge hochgeht und es nur eine Art Schotterweg ist. Wenn man aus dem Fenster blickt, hat man Bedenken, dass man jeden Moment den Abhang runterrutscht. Doch JuanMa, der Mann für alles hier, fährt da locker-flockig seit Jahren hoch und so kamen wir gut an.



 



Das Campamento besteht aus 14 Cabañas, Hütten, in denen die Teilnehmer und Mitarbeiter wohnen, einer Küche und einem Essenssaal, einem trockenen Platz, der zum Fußballspielen, Lagerfeuermachen, Spielen und allem anderen dient. Den mussten wir immer wieder mit Wasser begießen, damit es nicht nur staubt. Und dann, das Wichtigste: eine Piscina, also ein Pool! Dadurch dass wir im Landesinneren waren, ist es viel heißer als an der Küste und daher konnten wir tagsüber auch kaum Programm machen außer Schwimmen. Abends nach dem Abendessen um 23.oo oder 23.3o Uhr ging´s dann mit Spielen und Programm los. Das ist erst mal ne Umstellung, aber man gewöhnt sich dran. 


Das Thema der Teilnehmer war in meinem Campamento ziemlich spannend, weil wir Familien mit kleinen Kindern von 3 Jahren bis 13 Jahren dabeihatten, dann einen Schwung Jugendlicher ohne Eltern, dann Senioren, die zum Teil nicht mehr in den Essenssaal laufen konnten und dann noch 6 blinde bzw. stark sehbehinderte Personen. Da ein Programm auf die Beine zu stellen, das alle befriedigt und keinen zu kurz kommen lässt, ist gar nicht so leicht. 


Wir haben natürlich für die Kinder und Jugendlichen ganz normale Spiele wie auf allen Freizeiten gemacht, auch 2 mal in der Gluthitze Fußball gespielt, für die Blinden Entspannungskurse gemacht und Karaoke, waren im Pool und haben verschiedene Spiele gespielt. Am Ende der Freizeit war eine Fiesta in Colliguay mit viel guter Musik und südamerikanischem Tanz…



Einmal haben wir eine Poza-Wanderung gemacht. Pozas sind Naturfelsbäder, die sich in den Bergen erstrecken. Wir sind durch die trockene Kakteenlandschaft auf Felsen von Poza zu Poza gelaufen, haben immer wieder Pausen zum Baden gemacht und haben Geschichten und Mythen über die Gegend und das Dorf gehört. 




Die Landschaft hat mich immer wieder beeindruckt und mich manchmal an Bilder von Lucky Luke erinnert. Einfach unbeschreiblich schön!

Und so haben wir die letzte Nacht draußen geschlafen. Es heißt, in Colliguay sähe man die meisten Sternschnuppen. Ich hab leider keine einzige entdeckt, aber dafür hatten wir Vollmond und wolkenlosen Himmel. Dementsprechend war es auch richtig richtig kalt in der Nacht, da wir ja auch direkt auf der Erde lagen mit unseren Schlafsäcken. 


Der Sternenhimmel und der atemberaubende Sonnenaufgang am nächsten Morgen haben uns das aber alles ganz schnell vergessen lassen. Sobald die Sonne ein bisschen über die Bergkuppe gespitzt hat wurde es direkt warm und hat den Tau von den Schlafsäcken getrocknet und unsere verfrorenen Nasen gewärmt…



Diese Woche war etwas ganz besonderes für mich. Auch weil ich zum ersten Mal ganz ohne Deutsche, sprich Rahel und Matze, war. Ich hab eine Woche komplett nur Spanisch gesprochen und ganz viel mit Valeria, Camila und Luis aus dem Guay gemacht. Das war wunderschön, weil wir uns so viel nähergekommen sind, viel Zeit auch zum Reden hatten und ich glaub ich kann sagen, dass ich ihn ihnen Freunde gefunden habe. Das ist sehr bedeutend für mich.



„Mein“ Part auf dieser Freizeit war der christliche Teil. Nun sind wir aber auch hier, damit nicht nur wir Deutschen immer die Andachten machen, sondern dass wir vielmehr unterstützen und Hilfestellung geben. Das ist aber eine Umstellung zu vorher und daher gab es doch noch die eine oder andere Unstimmigkeit zum Thema der Mission. 
 




Trotzdem hat es super geklappt und es ist so schön zu sehen, wenn die Andacht von einem anderen Mitarbeiter gemacht wird, der dann hinterher voller Stolz fragen kann, wie es denn war. Denn das ist hier nicht selbstverständlich, dass die Mitarbeiter Andachten halten. Umso mehr hat es mich gefreut, auch mit ein paar Mitarbeiter immer wieder im Gespräch auf den Glauben zu kommen und zu überlegen, wie es denn eigentlich ist.




 








Und dann am Sonntag ging es schon wieder runter. Runter nach Hause in den Guay, in meine Stadt Valpo, in die Calle Blanco. Meine zwei Lieben haben mir auch einen Willkommensgruß hergerichtet und es war schön, nach Hause zu kommen. 






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