Dienstag, 30. April 2013

Valparaíso de mi amor...

Valparaíso de mi amor...

 

Valparaíso ist hat sich in meinem Herzen eingelebt. Und ich fühl mit gut mit Valpo in meinem Herzen. Ein Stück Heimat - so weit weg von zu Hause. Oder ist es hier?

 







Die Stadt ist eigentlich ziemlich dreckig und schmutzig, was auch oft lautstark von den Chilenen bemängelt wird, wie cochino schmutzig der Boden ist. Und nicht nur Müll liegt rum, sondern auch viel Hundekot von den vielen Hunden, die Sommer wie Winter deinen Waden wie ein treuer Freund folgen. Anfangs war das sehr befremdlich, inzwischen überlege ich mir, bis zu welcher Metro-Station mit der Hund wohl folgen wird. Je nach dem ob es an Grillständen vorbeigeht habe ich sogar die Chance auf eine Begleitung bis vor die Haustür des Guays... ;)



Ja, was also genau ist an dieser Stadt dann so schön?! 
Das kann ich euch sagen. Oder vielleicht doch nicht so genau. Es ist einfach ein besonderes Feeling hier, eine andere Atmosphäre. Die Leute sind bestimmt und haben Charakter, jedes Gesicht eine Geschichte. Die Stadt hat Persönlichkeit, was vielleicht auch einfach an dem Hafen liegt, der sehr prägend ist. Valpo liegt ja in einer offenen Bucht und die Stadt erstreckt sich wie ein Amphitheater über die Hügel. Nachts, wenn dann alle Lichter erleuchtet sind, erstrahlt alles wie an Weihnachten. 












Das Meer ist eine Faszination für sich, mit ihren Pelikanen, den riesigen Wellen, dem ewig weiten Blick und den Seelöwen. Dann noch die Palmen, die die Küste säumt und die sich spiegelnde Sonne - was will man mehr als Süddeutsche, für die jedes Meer vor der Haustür ein Entspannungsgefühl hervorruft.




Valparaíso besteht aus 42 Hügeln, auf denen sich die vielen in allen Farben bestrichenen Häusern niederlassen. Oft sieht es ganz unreal aus, wie auf einem Kinderbild, weil einfach auf jedem freien Platz ein Haus gebaut wurde, auch wenn es als nicht machbar erscheint. Dann werden eben Stelzen und Stützen gebaut. Für Chilenen ist nichts unmöglich...  
Valpo hat auch 15 Ascensores, also Aufzüge um die steilen Hügel nach oben zu kommen.
Im Cerro Alegre und Cerro Concepción kann man viele tolle Graffiti sehen. 







Die Stadt selbst ist durch die vielen Universitäten relativ jung, und dadurch läuft einem immer wieder mal ein Gringo, ein Nordamerikaner, oder auch Europäer über den Weg. Sprachlich kommt man aber wirklich nur mit Spanisch durch. Ganz wenige können Englisch sprechen.
Aber das macht gar nix, weil das mit dem Chilenischen gut hinhaut... :)




Was mich immer wieder beeindruckt, sind die vielen Gerüche, die mir auf der Straße um die Nase wehen. Fisch, Grillstände und comida rapida, Fast Food, unangenehme Gerüche, aber auch Parfums und verlockende Gerüche. 








Kurzum, Valparaíso ist ein Stück Heimat geworden. Ich fühl mich wohl... - und will nicht daran denken, dass mein letzter Monat hier beginnt.










HIER hab wieder ein paar mehr Fotos von Valpo, naja eher mehr von den tollen Graffiti...

Freitag, 26. April 2013

einmal Süden bitte...



Für drei Wochen waren Matze, Rahel und ich mit Jorge (einem Chilenen) im wunderschönen Süden Chiles im Urlaub nach dem Sommerferienprogramm. 
Wir haben unglaublich viel erlebt und gesehen. Viel zu viel um das hier jetzt alles schreiben zu können. Trotzdem will ich versuchen wenigstens ein bisschen zu schreiben oder vielmehr mit Fotos zu zeigen.
 
nach der Gletscher-Exkursion


Gestartet sind wir mit dem Bus in Valpo und von dort aus nach Los Angeles zu ein paar schönen Wasserfällen gefahren. Aber das war doch alles nicht ganz so einfach, weil ich zwei Tage vorher noch in einem Campamento (Freizeit) für Mitarbeiter dabei war und dort beim Klettern ebenfalls an einem Wasserfall mir mein Knie an einem Stein aufgeschlagen habe, so dass es ganz spektakulär mit zwei Stichen genäht werden musste. Leider konnte ich dann das ganze Bein nicht mehr abknicken und das war echt etwas schade für den Urlaub. V.a. weil wir fast nur mit dem Bus gereist sind und ich mich dann immer iwie hinquetschen musste, damit das Bein mitreinpasst... Zum Glück war´s nur eine Woche und dann konnten mir die Fäden gezogen werden.
  
Vulkan Osorno



Es ging weiter nach Puerto Varas, wo wir den Vulkan Osorno gesehen haben und wo es unglaublich viele Deutsche gibt, so dass wir in den Genuss von Streuselkuchen kamen. Die Natur ist unbeschreiblich schön und viel grüner als bei uns in Valpo. 

Stelzenhäuser Chiloés
Von Puerto Varas ging´s nach Puerto Montt und von dort aus auf die 2.größte Insel Südamerikas: das schöne Chiloé. Es hat viel geregnet und es war sehr kalt, aber es gibt dort tolle Wollhandschuhe und -mützen und in fast jedem Haus wird mit einem Holzofen gefeuert, was eine winterlich-heimelige Atmosphäre schafft, wenn man mit offener Nase durch die Straßen läuft. Außerdem gibt es dort eine einzigartige Holzschichtbauweise für die Häuser, die den Regen und die Kälte abweisen. Und weil viele von den Häusern am Ufer stehen, haben sie Stelzen und kleine Boote um zu ihnen zu gelangen. Auch die Kirchen sind aus Holz (auch von innen) und geben dadurch ein anderes Feeling wenn man reinkommt.

"unsere Insel wird nicht verkauft,
sie wird verteidigt"


Dann ging es weiter mit einer Fähre von Puerto Montt nach Puerto Chacabuco, Puerto Aysén um nach Coyhaique zu gelangen. Leider hat es auch auf dem Schiff die ganze Zeit geregnet, und so hat man fast nix gesehen, aber am Ende sind wir an ganz vielen kleinen Inselchen vorbeigefahren. 


auf dem Weg nach Rio Tranquilo


Ja, und dann waren wir auch schon in Patagonien. Dort sind wir 6 Stunden durch die Pampa getuckert, kamen in einem Nest an, das aber einen wahren Schatz beherbergt: die Capilla de Marmol. Das ist ein Fels, der mit der Zeit und dem Wasser ausgespült wurde und somit zu einem wahren Naturmonument wurde, der einem kathedralenähnliches Marmorgewölbe auf schmalen Säulen gleicht.

Capilla de Marmol


Dort beginnt auch die Zone der Gletscher und Eisfelder beginnt. Und so haben wir einen Tag lang eine Gletscher-Exkursion gemacht. Das war richtig genial! So mit Steigeisen durch das Eis zu stapfen und supersteile Hänge ohne Probleme hochlaufen zu können.... beeindruckend!


vor der Eis-Höhle



unglaubliche Weite


















Argentinien
Gaucho bei der Arbeit
Weiter südlich ging es nach Chile Chico und dann mit einem Bus rüber nach Argentinien, um nach Puerto Natales zu gelangen. Denn auf chilenischer Seite gibt es keine richtige Straße dorthin. Und wirklich, Argentinien ist ganz anders! Es ist komplette Pampa, man fährt den ganzen Tag einfach durch´s Nichts, in dem doch so viel zu sehen ist. Wir haben Vogelstrauße, Lama-ähnliche Tiere, Pferde und Kühe gesehen. Und das alles in freier Wildbahn. Was mich am meisten beeindruckt hat, ist einfach die Weite des Landes. Habt ihr schon mal einfach nur flaches, karges Land nur mit ein paar Grasbüscheln bis zum Horizont gesehen?


auch Argentinien





In Puerto Natales (das ist wieder in Chile) (es ist in der Region Ultima Esperanza, was letzte Hoffnung heißt), sind Rahel und Matze für 6 Tage nach Torres del Paine wandern gegangen. 

Ich hatte nicht so viel Lust drauf und wollte schon immer mal nach Tierra del Fuego – Feuerland. Die größte und südlichste Insel Südamerikas. Und so hab ich mich alleine auf den Weg gemacht. Doch alleine ist man nie beim Reisen. Ich hab Holländer, Franzosen, Mexikaner, Australier und natürlich auch viele Chilenen kennengelernt. Das war vielleicht ein Sprachengewurschtel – aber ich kam schnell wieder ins Englische und nach einer Weile sogar ins Französische. War auch mal schön, gar kein Deutsch zu reden. So hab ich mir Puerto Natales und Punta Arenas (südlichste Festlandstadt) angeschaut und bin dann mit einer Fähre nach Porvenir, einem kleinen Dörfchen auf der Insel Feuerland gefahren. 

Sonnenuntergang auf Feuerland


Die Zeit alleine war sehr erfahrungsreich für mich und zeitweise auch schön, aber auch komisch. Ich hab mich nicht unwohl gefühlt, alleine zu reisen, aber das Dörfchen ist so klein und anscheinend nicht sooo touristisch wie ich dachte, dass ich mich manchmal sehr beobachtet
Tierra del Fuego - Feuerland
 gefühlt habe. Ich kam am ersten Nachmittag in einen kleinen Laden und beim Betreten wurde hinter mir gemurmelt, dass ich doch die Deutsche sei, die bis Dienstag bleibt und gut Spanisch kann. Ich hatte eigentlich mit fast niemandem gesprochen… Andererseits sind die Menschen dort unten im Süden unglaublich freundlich. Und zwar so sehr, dass es mir komisch vorkam. Eigentlich ist es doch sehr schade, so „misstrauisch“ zu sein, wenn Leute einfach nur freundlich sind. Aber es stand auch im Reiseführer, dass sie dort so sehr freundlich sind.
Trotzdem war ich dann ganz froh, als ich dann wieder auf der Fähre in Richtung Punta Arenas war… Das war nämlich auch eine ganz geniale Sache: vor dem Schiff schwamm eine Schar an Delfinen direkt vor uns her. Das sah so richtig nach Traumschiff um Fernsehen aus, nur dass es live war. Und sie sind richtig gesprungen. Das hat mich ein bisschen gefreut, weil das dann im Delfinarium bei uns im Zoo nicht komplett erzwungen ist, auch wenn es natürlich immer noch nicht gut ist.


Delfine wie im Film


In Punta Arenas war ich dann noch nen Tag alleine, den ich noch sehr genießen konnte und dann kamen auch schon Matze und Rahel dazu. Und ich muss sagen, dass ich es doch genieße, wenn wir alle zusammen sind. 


wohin, wenn man in der südlichsten
Stadt ist...?!





Dann ging´s wieder nach Valpo. Und ich hab mich sehr gefreut, wieder zu Hause zu sein, im eigenen Bett zu schlafen und die laute Musik und die Leute im Haus zu haben…. 
Ich liebe sie schon, die bunte Stadt in der Mitte Chiles.

... und endlich wieder zusammen :)


Wenn ihr Lust auf noch ein paar weitere Urlaubs-Fotos habt,  hier könnt ihr euch noch welche anschaun... :)