Freitag, 28. September 2012

... und immer wieder wie im Film

... und immer wieder wie im Film

dadurch dass wir vormittags Sprachschule haben und auch noch nicht "richtig" in die Projekte eingestiegen sind, haben wir nachmittags und auch am Wochenende immer wieder Zeit, uns die Stadt und auch alles außerhalb der Stadt anzusehen. Oft fühle ich mich dabei wie ein Tourist und kann noch nicht immer ganz fassen, dass ich tatsächlich hier wohne. Vor allem wenn man Bilder wie diese sieht:

Wir waren am Playa Ancha (breiter Strand) [siehe auch Galerie] und an den Dünen (Bilder oben). Ich sag euch, das ist unglaublich! Ich staune so oft über das, was ich hier sehe. An Schönheit und Einzigartigkeit kaum zu übertreffen. Mit Rahel hab ich darüber gesprochen, wie viele wunderschöne Orte und Plätze es auf der Welt gibt, und wie wenige wir sehen werden in unserem Leben. Und gleichzeitig sind wir schon so überwältigt von den paar, die wir kennen. Es erinnert mich immer wieder an Werbebilder oder auch an Naturdokumentationen. Und da leben wir jetzt - das ist noch so unreal.
Die Dünen jedenfalls sind in kurz hinter Viña del Mar und es ist wie ein Stück Wüste mitten zwischen dem Meer und den Häusern und der Straße. 

Und wenn man dann den Sandberg bezwungen hat, was nicht ganz ohne Anstrengung ist, weil man durch den Sand immer wieder nach unten rutscht, hat man eine wunderbare Aussicht auf Viña, Valaparaíso und das Meer. Wir hatten Glück, weil wir einen warmen sonnigen Tag erwischt haben und wir barfuß in dem Sand laufen konnten - ein Gefühl der Freiheit...
Oben weht ein ziemlich starker Wind, der die Haare verweht und auch den Sand in alles einziehen lässt. Aber was gibt es schöneres am Abend eines warmen Tages den Sand aus der Kleidung zu schütteln...?

Mittwoch, 19. September 2012

... und kein Alltag in Sicht

…. und kein Alltag in Sicht

Sonne und gute Laune

Hier passiert immer noch viel. Wir durchleben in den paar Tagen Kältewellen, mit dem Luxus eines Wasserkochers, Wärmflaschen, Mützen und warmen Jacken und kalten Füßen; aber auch warme Zeiten, wo man tatsächlich schon im T-Shirt rausgehen kann. Mit der Sonne sieht alles gleich viel freundlicher aus, die Laune hellt sich auf und alle zieht´s auf die Straßen.

Am Freitag war´s noch mal richtig kalt, wir waren in der Sprachschule am Ende gab´s Empanadas con Queso  und Pino (Käse und Schweinefleisch), Terremotos (chil. Getränk mit Weißwein, unten rotem Sirup und oben Piña-Eis) und norwegischen Waffeln von den anderen Kursteilnehmerinnen.

Feiern in der Sprachschule


Der Nachmittag war kalt und Rahel und ich haben in unsrem Zimmer gesungen und gebastelt und unser Domizil verschönert… Am Abend ging´s dann mit den Mützen und Schals bewaffnet auf den Weg in die Kathedrale in einen ökumenischen Gottesdienst zum Auftakt der Fiesta Padria (die Nationalfeiertage in Chile werden riesig gefeiert!!). In der Kirche sah es eigentlich wie bei uns in katholischen Kirchen aus, nur dass chilenische Flaggen hingen. Es waren viele Offiziere und Uniformierte wichtige Menschen da. Vom Gottesdienst selber hab ich leider nicht viel verstanden, Jesus schien aber das Zentrum der Zeremonie gewesen zu sein, jedoch waren auch Vertreter des Islams und des Buddhismus da, die auch gebetet haben – und das mich schon etwas irritiert und ich für mich kann das nicht nachvollziehen. Am Ende wurde die Nationalhymne gesungen.
Kirche



Danach sind wir noch auf einer Feier von den Norwegerinnen eingeladen gewesen, die auch bei uns in der Sprachschule sind. Sie sind hier für ein Jahr und studieren Architektur. Auf dem Weg zu ihnen haben wir uns wie an Weihnachten gefühlt, weil´s so kalt war und mit dem hellen Lichtern und Gerüchen erinnert´s oft an einen Weihnachtsmarkt.

unser persönlicher kleiner Weihnachtsmarkt


Am Samstag sind wir relativ früh aufgestanden – und die Sonne hat geschienen!! :) Welch eine Freude! Nachdem der Curso de Lideres (Mitarbeiterschulungskurs) irgendwie doch nicht stattfand, sind wir mit Rucksäcken (die Jungs sogar mit Trekkingrucksäcken) einkaufen gegangen. Und diesmal nicht wie üblich, das was wir eben brauchen, sondern wir mussten richtig planen für eine Woche, weil man während der Feiertage nicht einkaufen gehen kann. Rahel und ich sind auf den Markt gegangen um Gemüse und Obst einzukaufen. Der Mann am Stand war total freundlich und hat uns immer geholfen mit den Wörtern, die man in Chile sagt (jaja, Spanisch und Chilenisch sind 2 Paar Stiefel). Man merkt uns einfach sofort an, dass wir nicht von hier sind. Nachdem wir alles bekommen haben – und alles ist in diesem Fall richtig viel – haben wir versucht, alles in unsere Rucksäcke zu stopfen. Da kommt ein Mann mit einer Gemüsekiste um die Ecke und ruft richtig laut nach einem weiteren Verkäufer: „Warum hast du den beiden Chicas keine Tüte gegeben?? Warum hilfst du ihnen nicht?“ Und sofort haben wir eine riesige reißfeste Tragetasche (ähnlich wie die aus der IKEA) bekommen und uns wurde angeboten, dass sie uns nach Hause fahren. Aber das haben wir dann nicht gemacht ;) Der nächste Stand hat uns leider etwas über´s Ohr gehauen, aber das ist eben so…

beim Empanadas machen


die Zeit in der Sonne genießen
Nachdem all das Essen verstaut war, wurden wir von Juan angerufen: er braucht unsere Hilfe. Mit allen anderen haben wir den restlichen Nachmittag dann den Raum für den Guay Fonda (Spendenabend für den Guay)dekoriert und 200 Empanadas gebacken. Die Feier war mit viel Cueca (chilenischer Volkstanz, der für mich noch sehr kompliziert ist), typischem chilenischen Essen und Getränken, und immer wieder mit Spielen, um Geld für den Guay zu sammeln.


Am Sonntag – also heute – sind wir nach Viña de Mar (jaa, ich hab inzwischen rausgefunden, wie man das „ñ“ macht) in den Gottesdienst gegangen. Ich hab diesmal sogar schon etwas mehr verstanden, aber auch die Musik am Anfang tut einfach gut. Heute ist wieder ein wunderschöner Tag mit einer schon richtig warmen Sonne. Rahel und ich sind dann noch an das Meer von Viña gelaufen und haben einfach die Zeit genossen. Uns ein bisschen unterhalten, geschwiegen, die Wellen sich an den Felsen zerschlagen sehen, über die Stärke und Kraft des Meers gestaunt, Pelikane in der Luft und einen Seelöwen im Meer beobachtet. Aber vor allem haben wir die Sonne genossen. Ich hab mich auf die Steine gelegt und die Wärme auf meinem Gesicht gespürt und hab einfach nur getankt. Das war wunderschön.
die beeindruckende Kraft des Meeres
Wir haben´s auch zum ersten Mal ganz alleine mit dem Bus nach Hause geschafft, den Bus am Straßenrand angehalten und unsere Station zum Aussteigen rechtzeitig bemerkt ;) Auch das ist neu hier.



Hier „zu Hause“  machen wir viel Musik, grad mit dem  Matze ist es echt toll, dass dauernd jemand die Gitarre in der Hand hat und wir immer wieder singen.  Jetzt gleich gehen Simon und ich was kochen.

Was wir die kommende Woche machen?! Das wissen wir selbst nicht so genau. Es ist ja die Fiesta Padria, also die Nationalfeiertage. Eigentlich ist es der 18. September, aber hier wird das vom 14.-18. durchgefeiert und wir sind bei Susana und Freunden vom Juan eingeladen.
Trotzdem ist hier immer noch kein Alltag eingekehrt und so langsam wünsche ich mir etwas Normalität in all dem Neuen und der Aufregung in einem anderen Land zu sein. Das verzögert das „Ankommen“ schon etwas und es fühlt sich immer noch nicht an, als ob wir wirklich 9 Monate hier verbringen werden, weil so viele Extras und Besonderheiten da sind…
Ich freu mich auf den Alltag.

Ach ja, was mir grad noch einfällt: Ich hab in der einen Nacht von einem kleinen Erdbeben geträumt und siehe da – in der Nacht war tatsächlich so ein Erdwackler, den ich in meinen Traum eingebaut habe. Das wird hier aber nicht als Erdbeben gewertet, erst ab der Stärke 7 ist es wirklich eins. Davor ist es immer gut, wenn die Erde sich ein bisschen bewegt, damit sich nix „aufstaut“ und kein großes Erdbeben entsteht…

Montag, 10. September 2012

viele Feste und Feiern

im Kongress

In den letzten Tagen haben wir wieder richtig viel erlebt – so viel, dass ich hier gar nicht über alles berichten kann. Ich versuche aber mal so einen Überblick über das „Gröbste“ zu geben…

Mit den Leuten von der Conferencia de Partnership (aus den USA, viele südamerikanische Länder und wir aus Deutschland) sind wir in den Kongress von Valpo gegangen, wo wir empfangen wurden und auch eine Führung durch das Gebäude bekommen haben. Auch im Rathaus wurden wir am nächsten Tag begrüßt, haben Gratulationen zum 100-Jährigen entgegen genommen und viele Reden gehört. Am Abend war eine Feier, bei der viele Medaillen an Ehrenmitglieder der ACJ Valparaíso übergeben wurden, den neuen Lideres (=jugendliche Mitarbeiter) Urkunden für ihre bestandene Aufnahme als Mitarbeiter überreicht wurden und ein unglaublich guter Chor, der u.a. die Nationalhymne Chiles schmetterte. Und dann – wie könnte es anders sein: Reden, Reden, Reden…

das Gala-Dinner
Abends gings noch in eine Bar, wo wir mit Chilenen, Kolumbianern und einem Peruaner in Matzes 19. Geburtstag reinfeierten. Zum ersten Mal haben wir Piscos getrunken, ein „Nationalgetränk“ über dessen Herkunft sich die Peruaner und Chilenen etwas in den Haaren haben, der nach Limonen und Zitronen schmeckt. 


Matzes Geburtstagsmorge

Am Freitagmorgen konnten wir richtig lang ausschlafen und  haben dann mit den ersten Volontären Anna, Katja, Mirjam und Mirjam die auch noch da sind, mit einer leckeren Torte, Luftschlangen und ein paar kleinen Geschenken gefrühstückt. Der Tag über war frei, also haben wir die Change ergriffen und sind zum Meer gegangen, wo sich viele Seelöwen, Pelikane und Möwen getummelt haben – und das direkt vor unserer Haustür. Was wir auch gesehen haben, war ein Mann, der bei dieser Kälte hier auf dem Boden geschlafen hat, das Gesicht voll verkrustetem Blut und völlig verschmutzten Klamotten. An ihm vorbei gehen viele Menschen, sehen ihn – oder auch nicht, wie auch wir. Das ist die andere Seite von Valparaíso: neben all den wunderschönen bunt bemalten Häusern, all der Musik und den vielen Ständen, wo man sich alles kaufen kann, sind auch viele arme Menschen, die auf der Straße leben.
Abends war dann das große Gala-Dinner, für das sich alle richtig heraustgeputzt haben. Ein riesiger Saal mit 300 wunderschön gekleideten Menschen, feiert den 100-jährigen Geburtstag vom Guay. Es gab ein deliziöses Essen, eine Band spielte und gegen Ende wurde richtig viel getanzt. Unsere Salsa-Kenntnisse haben auch schon dazugewonnen – wohingegen Quequa, der Nationaltanz aus Zentralchile noch sehr sehr undurchsichtig für uns ist…
unser verschönertes Zimmer

 Der Samstag war zum Glück auch frei für uns. Nachdem wir richtig lang ausgeschlafen haben, sind Rahel und Matze auf die Hügel spazieren gegangen und der Simon ans Meer. Ich hab die Zeit genutzt, um meinen Koffer mal auszupacken und zu sortieren, ein paar Bilder aufzuhängen und „anzukommen“. Was ein weiterer wichtiger Punkt war: das Abendessen. Wir haben ja noch keinerlei Küchenutensilien und daher haben wir uns Nudeln in einem ganz alten mit Kalk besetzten Teekocher gemacht – die dann auch etwas geknirscht und gebröselt haben. Aber wir hatten unser erstes warmes gemeinsames selbstgekochtes Essen. Am Abend ging´s dann in die Disko, die doch ein wenig anders ist als in Deutschland. Es wird immer mal wieder auch Salsa getanzt und wir als Deutsche fallend doch etwas auf - nicht nur aufgrund  unserer „deutschen“ Tanzkünste…
unsere Kalk-Nuden







in der Iglesia

Heute Morgen ging´s dann zum ersten Mal nach Vin~a (ich hab leider immer noch nicht rausgefunden, wie ich dieses n~ machen kann…) in den Gottesdienst. Ich bin total überwältigt und ich glaub ich war noch nie so dankbar für einen Gottesdienst! Die Kirche heißt Iglesia Unión Cristiana und ist auf den ersten Eindruck sehr jung, dort sind auch andere „Ausländer“ und es werden auch Hillsong-Lieder auf Spanisch gesungen. Auch wenn ich fast nichts verstanden hab, fühl ich mich total wohl. Die Predigt war mit PowerPoint unterlegt, wo auch die Bibelstellen auf Spanisch dabeistanden und wir sie somit in der deutschen Bibel mitlesen konnten. Also alles sehr modern :)
meine erste Asterlix- und Unterlix-Suppe
Danach waren wir auf einem Markt, wo es einfach ALLES gab: Handtücher, Kleidung, Schuhe, Wäscheklammern, Essen, Musikinstrumente, Tiere, Werkzeuge, Haushaltsgeräte, neues und gebrauchtes… Wir haben nach Töpfen geschaut und sind auch fündig geworden. Und somit konnte ich heute zum ersten Mal aus Mutthie´s Rezeptebuch eine Asterlix- und Unterlix-Suppe (Gemüsesuppe) kochen. Ich hab nie gewusst, wie lange man braucht, um Kartoffeln, Zwiebeln, Karotten und all das Gemüse zu schälen, schneiden und dann auch noch kochen!! Wahnsinn. Aber es war echt lecker und wir haben was Warmes im Magen. :)

"unser" Hügel mit dem blau-orangenen Haus
 Jetzt gerade sitzt der Matze mit der Gitarre da und wir (Rahel und ich) genießen sein Unterhaltungsprogramm beim Blogschreiben.
Unser Zimmer ist mit Ausblick auf die Hügel von Valpo und genau gegenüber von mir ist ein orangenes Haus, das wunderschön ist und uns immer Orientierung gibt, wo wir hinmüssen, aber Nachts ist es immer von einer blau-türkis wechselnden Lichterkette beleuchtet , was das Haus leider etwas verunstaltet…

Was mir sonst noch so einfällt:
 Wir leben ja in einer Großstadt und da gibt es auch viele Autos. Regelmäßig gehen hier auch die Alarmanlage an. Ihr kennt ja sicher die verschiedenen Warntöne für die Karossen, so Tuten, und Hupen und Piepen und Uhuhuh und Wehoweho und so…. Das lustige hier ist auf jeden Fall, dass die Autos hier nicht nur einen „Ton“ haben, sondern einfach der Reihe nach alles Varianten abspielen, die wir jemals gehört haben… Unter unserem Fenster klingt es oft wie Musik in unseren Ohren ;)
Wir waren auch schon in einem Kaufhaus, und da ist uns aufgefallen, dass die Schaufensterpuppen kräftiger als in Deutschland gebaut sind. Das war sehr interessant.

Ach ja, und wir waren tatsächlich schon 3x Sportmachen im Fitnessstudio mit Meeresblick… ;)

Mittwoch, 5. September 2012

Bienvenidos a Chile - donde vive la vida

Bienvenidos a Chile – donde vive la vida 

 
Valparaíso im strahlenden Sonnenschein
und einer von vielen bunten Aufzügen
Endlich haben wir Internet gefunden und auch Zeit mal was zu schreiben !! :)
Am Samstag sind wir gut hier in Chile angekommen.  Vom Flughafen aus gings direkt nach Vina del Mar zur 11. Missionskonferenz. Dort sind Vertreter der ACJs (=CVJMs) aus Uruguay, Perú, Kolumbien,  Ecuador, Oklahoma, Indiana, Indien, Deutschland und von aus Chile sind natürlich auch viele da. Das war sehr aufregend und spannend am Anfang, zumal wir ja nicht wussten, wies mit dem Spanisch klappt. Das ist schon einigermaßen am Laufen, und dafür bin ich echt dankbar!

Auf der Conferencia de Mision wird auch viel gesungen und v.a. dazu getanzt, was echt Spaß macht. Wobei ich das Gefühl hab, dass die Leute mehr tanzen als singen… Was wir hier gleich am Anfang kennengelernt haben, sind ganz ganz viele neue Klatsch-Varianten, mit verschiedenen Bewegungen dazu.

Rahel und mein Zimmer - noch etwas chaotisch
Unsere Unterkunft befindet sich im Guay Valpo (=Haus der ACJ) im 5. Stock. Da haben Rahel und ich ein ziemlich großes Zimmer zusammen mit 3 Fenstern. Das ist ganz schön, weil man direkt auf einen der vielen Hügel von Valpo sehen kann und die bunten Häuser in der Sonne strahlen. Die Fenster haben aber auch einen kleinen Nachteil: bei uns ziehts wie Hechtsuppe… und da gerade Winter ist, frieren wir. Im Moment merken wir das aber nur in der Nacht, weil wir tagsüber immer unterwegs sind. Und deswegen haben wir es weder geschafft unsere Koffer auszupacken, noch uns unser Haus komplett anzuschauen. Was wir aber schon gesehen und viel mehr auch gehört haben: der Guay ist immer voller Leute, die Sport machen – mit wahnsinnig lauter Musik. Hier lebt das Leben…! An die hygienischen Bedingungen muss ich mich noch etwas gewöhnen, so wird hier z.B. das Toilettenpapier, das man sich immer selbst mitbringen muss, nicht in das Klo geworfen, sondern in einen großen Mülleimer daneben.

Die Südamerikaner sind unglaublich herzlich und kommen sehr auf uns zu, reden geduldig und langsam mit uns. Was mir sehr gut gefällt: zur Begrüßung bekommt man immer ein Küsschen auf die Wange und auch sonst strahlen die Chilenen eine Wärme uns Fremden gegenüber aus, die mich beeindruckt. Am Montag waren wir auf unserer ersten Evangelisation. Und da saß eine Frau vor mir, die bei der Wortauslegung einfach meine Hände genommen hat. Und sie hat sich gewundert, wie kalt sie waren – und dann hat sie sie mit ihren Händen gewärmt. Das war für mich so eine liebevolle Zuwendung!

Was ich selbst nicht erwartet hatte ist, dass ich hier jeden Tag gefühlt alle Stimmungen mitmache, die ein Mensch so fühlen kann… Alles ist so neu und hier ist durch die Konferenz und all die anderen Leute aus den anderen Ländern gar kein bisschen Alltag. Und das geht genauso weiter… Bis gestern war die Missionskonferenz, heute hat eine neue gestartet, die über die die Partnerschaften der ACJ Valpo geht, dafür ist heute noch mal ein Schwung Amerikaner angekommen. Am Donnerstag und Freitag ist dann das große Gala-Dinner für das 100-jährige Bestehen unseres Guays und vom 14. bis zum 18. werden in ganz Chile die Nationalfeiertage groß zelebriert. Ihr seht, wir kommen aus dem Feiern gar nicht mehr raus… - ich glaub ich hab noch nie so viel Fleisch gegessen!

Heute hatten wir ein bisschen Zeit und die ehemaligen Volontäre haben uns Valparaíso gezeigt. Die Stadt ist unglaublich schön! Und das schreib ich nicht einfach so. Sie hat etwas Besonderes. Sie ist keine Touristenstadt, aber hat einen Flair, das gewisse Etwas. Sie ist kunterbunt, alle Häuser haben andere Farben und v.a. sind überall wunderschöne künstlerische Graffitis. Und durch die Sonne wirkt es wie ein Zauber, der auf der Stadt und auf dem Meer liegt. Es gibt ganz viele Stände auf der Straße und Straßenhunde. Es gibt zwar Bushaltestellen, aber die Busse halten eigentlich überall am Rand an, um Leute einsteigen zu lassen. Auch mit den berühmten Aufzügen sind wir schon gefahren. Sie sind aus Holz und man kann durch die Latten durch den Boden sehen. Hier riecht man auch so viele fremde Gerüche, die von jetzt an mein zu Hause sind.

Ich bin von den ganzen Eindrücken noch sehr überrumpelt und kann alles noch nicht einordnen – kann es noch nicht fassen, jetzt hier für 9 Monate zu sein…
Ich bin super froh, dass wir hier im Haus jetzt auch Internet im Erdgeschoss gefunden haben und jetzt auch endlich mal Zeit haben, etwas schreiben zu können! :) 
Spaßig mit den Mädels aus Iquique auf den
immer wieder geforderten "Foto!Foto!Foto"s


Muchos saludades de Valparaíso – Chile y bendiciones del Dios!