Montag, 10. September 2012

viele Feste und Feiern

im Kongress

In den letzten Tagen haben wir wieder richtig viel erlebt – so viel, dass ich hier gar nicht über alles berichten kann. Ich versuche aber mal so einen Überblick über das „Gröbste“ zu geben…

Mit den Leuten von der Conferencia de Partnership (aus den USA, viele südamerikanische Länder und wir aus Deutschland) sind wir in den Kongress von Valpo gegangen, wo wir empfangen wurden und auch eine Führung durch das Gebäude bekommen haben. Auch im Rathaus wurden wir am nächsten Tag begrüßt, haben Gratulationen zum 100-Jährigen entgegen genommen und viele Reden gehört. Am Abend war eine Feier, bei der viele Medaillen an Ehrenmitglieder der ACJ Valparaíso übergeben wurden, den neuen Lideres (=jugendliche Mitarbeiter) Urkunden für ihre bestandene Aufnahme als Mitarbeiter überreicht wurden und ein unglaublich guter Chor, der u.a. die Nationalhymne Chiles schmetterte. Und dann – wie könnte es anders sein: Reden, Reden, Reden…

das Gala-Dinner
Abends gings noch in eine Bar, wo wir mit Chilenen, Kolumbianern und einem Peruaner in Matzes 19. Geburtstag reinfeierten. Zum ersten Mal haben wir Piscos getrunken, ein „Nationalgetränk“ über dessen Herkunft sich die Peruaner und Chilenen etwas in den Haaren haben, der nach Limonen und Zitronen schmeckt. 


Matzes Geburtstagsmorge

Am Freitagmorgen konnten wir richtig lang ausschlafen und  haben dann mit den ersten Volontären Anna, Katja, Mirjam und Mirjam die auch noch da sind, mit einer leckeren Torte, Luftschlangen und ein paar kleinen Geschenken gefrühstückt. Der Tag über war frei, also haben wir die Change ergriffen und sind zum Meer gegangen, wo sich viele Seelöwen, Pelikane und Möwen getummelt haben – und das direkt vor unserer Haustür. Was wir auch gesehen haben, war ein Mann, der bei dieser Kälte hier auf dem Boden geschlafen hat, das Gesicht voll verkrustetem Blut und völlig verschmutzten Klamotten. An ihm vorbei gehen viele Menschen, sehen ihn – oder auch nicht, wie auch wir. Das ist die andere Seite von Valparaíso: neben all den wunderschönen bunt bemalten Häusern, all der Musik und den vielen Ständen, wo man sich alles kaufen kann, sind auch viele arme Menschen, die auf der Straße leben.
Abends war dann das große Gala-Dinner, für das sich alle richtig heraustgeputzt haben. Ein riesiger Saal mit 300 wunderschön gekleideten Menschen, feiert den 100-jährigen Geburtstag vom Guay. Es gab ein deliziöses Essen, eine Band spielte und gegen Ende wurde richtig viel getanzt. Unsere Salsa-Kenntnisse haben auch schon dazugewonnen – wohingegen Quequa, der Nationaltanz aus Zentralchile noch sehr sehr undurchsichtig für uns ist…
unser verschönertes Zimmer

 Der Samstag war zum Glück auch frei für uns. Nachdem wir richtig lang ausgeschlafen haben, sind Rahel und Matze auf die Hügel spazieren gegangen und der Simon ans Meer. Ich hab die Zeit genutzt, um meinen Koffer mal auszupacken und zu sortieren, ein paar Bilder aufzuhängen und „anzukommen“. Was ein weiterer wichtiger Punkt war: das Abendessen. Wir haben ja noch keinerlei Küchenutensilien und daher haben wir uns Nudeln in einem ganz alten mit Kalk besetzten Teekocher gemacht – die dann auch etwas geknirscht und gebröselt haben. Aber wir hatten unser erstes warmes gemeinsames selbstgekochtes Essen. Am Abend ging´s dann in die Disko, die doch ein wenig anders ist als in Deutschland. Es wird immer mal wieder auch Salsa getanzt und wir als Deutsche fallend doch etwas auf - nicht nur aufgrund  unserer „deutschen“ Tanzkünste…
unsere Kalk-Nuden







in der Iglesia

Heute Morgen ging´s dann zum ersten Mal nach Vin~a (ich hab leider immer noch nicht rausgefunden, wie ich dieses n~ machen kann…) in den Gottesdienst. Ich bin total überwältigt und ich glaub ich war noch nie so dankbar für einen Gottesdienst! Die Kirche heißt Iglesia Unión Cristiana und ist auf den ersten Eindruck sehr jung, dort sind auch andere „Ausländer“ und es werden auch Hillsong-Lieder auf Spanisch gesungen. Auch wenn ich fast nichts verstanden hab, fühl ich mich total wohl. Die Predigt war mit PowerPoint unterlegt, wo auch die Bibelstellen auf Spanisch dabeistanden und wir sie somit in der deutschen Bibel mitlesen konnten. Also alles sehr modern :)
meine erste Asterlix- und Unterlix-Suppe
Danach waren wir auf einem Markt, wo es einfach ALLES gab: Handtücher, Kleidung, Schuhe, Wäscheklammern, Essen, Musikinstrumente, Tiere, Werkzeuge, Haushaltsgeräte, neues und gebrauchtes… Wir haben nach Töpfen geschaut und sind auch fündig geworden. Und somit konnte ich heute zum ersten Mal aus Mutthie´s Rezeptebuch eine Asterlix- und Unterlix-Suppe (Gemüsesuppe) kochen. Ich hab nie gewusst, wie lange man braucht, um Kartoffeln, Zwiebeln, Karotten und all das Gemüse zu schälen, schneiden und dann auch noch kochen!! Wahnsinn. Aber es war echt lecker und wir haben was Warmes im Magen. :)

"unser" Hügel mit dem blau-orangenen Haus
 Jetzt gerade sitzt der Matze mit der Gitarre da und wir (Rahel und ich) genießen sein Unterhaltungsprogramm beim Blogschreiben.
Unser Zimmer ist mit Ausblick auf die Hügel von Valpo und genau gegenüber von mir ist ein orangenes Haus, das wunderschön ist und uns immer Orientierung gibt, wo wir hinmüssen, aber Nachts ist es immer von einer blau-türkis wechselnden Lichterkette beleuchtet , was das Haus leider etwas verunstaltet…

Was mir sonst noch so einfällt:
 Wir leben ja in einer Großstadt und da gibt es auch viele Autos. Regelmäßig gehen hier auch die Alarmanlage an. Ihr kennt ja sicher die verschiedenen Warntöne für die Karossen, so Tuten, und Hupen und Piepen und Uhuhuh und Wehoweho und so…. Das lustige hier ist auf jeden Fall, dass die Autos hier nicht nur einen „Ton“ haben, sondern einfach der Reihe nach alles Varianten abspielen, die wir jemals gehört haben… Unter unserem Fenster klingt es oft wie Musik in unseren Ohren ;)
Wir waren auch schon in einem Kaufhaus, und da ist uns aufgefallen, dass die Schaufensterpuppen kräftiger als in Deutschland gebaut sind. Das war sehr interessant.

Ach ja, und wir waren tatsächlich schon 3x Sportmachen im Fitnessstudio mit Meeresblick… ;)

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