…. und kein Alltag in Sicht
Sonne und gute Laune |
Hier passiert immer noch viel. Wir durchleben in den paar
Tagen Kältewellen, mit dem Luxus eines Wasserkochers, Wärmflaschen, Mützen und
warmen Jacken und kalten Füßen; aber auch warme Zeiten, wo man tatsächlich
schon im T-Shirt rausgehen kann. Mit der Sonne sieht alles gleich viel
freundlicher aus, die Laune hellt sich auf und alle zieht´s auf die Straßen.
Am Freitag war´s noch mal richtig kalt, wir waren in der
Sprachschule am Ende gab´s Empanadas con Queso
und Pino (Käse und Schweinefleisch), Terremotos (chil. Getränk mit
Weißwein, unten rotem Sirup und oben Piña-Eis) und norwegischen Waffeln von den
anderen Kursteilnehmerinnen.
Feiern in der Sprachschule |
Der Nachmittag war kalt und Rahel und ich haben in unsrem
Zimmer gesungen und gebastelt und unser Domizil verschönert… Am Abend ging´s
dann mit den Mützen und Schals bewaffnet auf den Weg in die Kathedrale in einen
ökumenischen Gottesdienst zum Auftakt der Fiesta Padria (die Nationalfeiertage
in Chile werden riesig gefeiert!!). In der Kirche sah es eigentlich wie bei uns
in katholischen Kirchen aus, nur dass chilenische Flaggen hingen. Es waren
viele Offiziere und Uniformierte wichtige Menschen da. Vom Gottesdienst selber hab
ich leider nicht viel verstanden, Jesus schien aber das Zentrum der Zeremonie
gewesen zu sein, jedoch waren auch Vertreter des Islams und des Buddhismus da,
die auch gebetet haben – und das mich schon etwas irritiert und ich für mich
kann das nicht nachvollziehen. Am Ende wurde die Nationalhymne gesungen.
Kirche |
Danach sind wir noch auf einer Feier von den Norwegerinnen
eingeladen gewesen, die auch bei uns in der Sprachschule sind. Sie sind hier
für ein Jahr und studieren Architektur. Auf dem Weg zu ihnen haben wir uns wie
an Weihnachten gefühlt, weil´s so kalt war und mit dem hellen Lichtern und
Gerüchen erinnert´s oft an einen Weihnachtsmarkt.
unser persönlicher kleiner Weihnachtsmarkt |
Am Samstag sind wir relativ früh aufgestanden – und die Sonne hat geschienen!! :) Welch eine Freude! Nachdem der Curso de Lideres (Mitarbeiterschulungskurs) irgendwie doch nicht stattfand, sind wir mit Rucksäcken (die Jungs sogar mit Trekkingrucksäcken) einkaufen gegangen. Und diesmal nicht wie üblich, das was wir eben brauchen, sondern wir mussten richtig planen für eine Woche, weil man während der Feiertage nicht einkaufen gehen kann. Rahel und ich sind auf den Markt gegangen um Gemüse und Obst einzukaufen. Der Mann am Stand war total freundlich und hat uns immer geholfen mit den Wörtern, die man in Chile sagt (jaja, Spanisch und Chilenisch sind 2 Paar Stiefel). Man merkt uns einfach sofort an, dass wir nicht von hier sind. Nachdem wir alles bekommen haben – und alles ist in diesem Fall richtig viel – haben wir versucht, alles in unsere Rucksäcke zu stopfen. Da kommt ein Mann mit einer Gemüsekiste um die Ecke und ruft richtig laut nach einem weiteren Verkäufer: „Warum hast du den beiden Chicas keine Tüte gegeben?? Warum hilfst du ihnen nicht?“ Und sofort haben wir eine riesige reißfeste Tragetasche (ähnlich wie die aus der IKEA) bekommen und uns wurde angeboten, dass sie uns nach Hause fahren. Aber das haben wir dann nicht gemacht ;) Der nächste Stand hat uns leider etwas über´s Ohr gehauen, aber das ist eben so…
beim Empanadas machen |
die Zeit in der Sonne genießen |
Nachdem all das Essen verstaut war, wurden wir von Juan
angerufen: er braucht unsere Hilfe. Mit allen anderen haben wir den restlichen
Nachmittag dann den Raum für den Guay
Fonda (Spendenabend für den Guay)dekoriert und 200 Empanadas gebacken. Die
Feier war mit viel Cueca (chilenischer Volkstanz, der für mich noch sehr
kompliziert ist), typischem chilenischen Essen und Getränken, und immer wieder
mit Spielen, um Geld für den Guay zu sammeln.
Am Sonntag – also heute – sind wir nach Viña de Mar (jaa, ich hab inzwischen rausgefunden, wie man das „ñ“ macht) in den Gottesdienst gegangen. Ich hab diesmal sogar schon etwas mehr verstanden, aber auch die Musik am Anfang tut einfach gut. Heute ist wieder ein wunderschöner Tag mit einer schon richtig warmen Sonne. Rahel und ich sind dann noch an das Meer von Viña gelaufen und haben einfach die Zeit genossen. Uns ein bisschen unterhalten, geschwiegen, die Wellen sich an den Felsen zerschlagen sehen, über die Stärke und Kraft des Meers gestaunt, Pelikane in der Luft und einen Seelöwen im Meer beobachtet. Aber vor allem haben wir die Sonne genossen. Ich hab mich auf die Steine gelegt und die Wärme auf meinem Gesicht gespürt und hab einfach nur getankt. Das war wunderschön.
die beeindruckende Kraft des Meeres |
Wir haben´s auch zum ersten Mal ganz alleine mit dem Bus
nach Hause geschafft, den Bus am Straßenrand angehalten und unsere Station zum
Aussteigen rechtzeitig bemerkt ;) Auch das ist neu hier.
Hier „zu Hause“
machen wir viel Musik, grad mit dem
Matze ist es echt toll, dass dauernd jemand die Gitarre in der Hand hat
und wir immer wieder singen. Jetzt
gleich gehen Simon und ich was kochen.
Was wir die kommende Woche machen?! Das wissen wir selbst
nicht so genau. Es ist ja die Fiesta Padria, also die Nationalfeiertage.
Eigentlich ist es der 18. September, aber hier wird das vom 14.-18.
durchgefeiert und wir sind bei Susana und Freunden vom Juan eingeladen.
Trotzdem ist hier immer noch kein Alltag eingekehrt und so langsam wünsche ich mir etwas Normalität in all dem Neuen und der Aufregung in einem anderen Land zu sein. Das verzögert das „Ankommen“ schon etwas und es fühlt sich immer noch nicht an, als ob wir wirklich 9 Monate hier verbringen werden, weil so viele Extras und Besonderheiten da sind…
Ich freu mich auf den Alltag.
Trotzdem ist hier immer noch kein Alltag eingekehrt und so langsam wünsche ich mir etwas Normalität in all dem Neuen und der Aufregung in einem anderen Land zu sein. Das verzögert das „Ankommen“ schon etwas und es fühlt sich immer noch nicht an, als ob wir wirklich 9 Monate hier verbringen werden, weil so viele Extras und Besonderheiten da sind…
Ich freu mich auf den Alltag.
Ach ja, was mir grad noch einfällt: Ich hab in der einen
Nacht von einem kleinen Erdbeben geträumt und siehe da – in der Nacht war
tatsächlich so ein Erdwackler, den ich in meinen Traum eingebaut habe. Das wird
hier aber nicht als Erdbeben gewertet, erst ab der Stärke 7 ist es wirklich
eins. Davor ist es immer gut, wenn die Erde sich ein bisschen bewegt, damit
sich nix „aufstaut“ und kein großes Erdbeben entsteht…
Liebe Leonie,
AntwortenLöschendas alles hört sich so schön und aufregend an! =) Es schön zu hören, dass es dir gut geht und es dir dort gefällt. Und keine Angst, der Alltag kommt meistens schneller als man denkt ;) Genieße das "Außergewöhnliche" !
Alles Liebe Sonnenschein =) :* ♥